Muschel-News | 25. Ausgabe, Mai 2023

Muschel-News | 25. Ausgabe, Mai 2023

Liebe Familien, liebe Förderer, liebe Mitarbeiter/-innen, liebe Leser/-innen!

Der Frühling ist in vollem Gange und der Sommer ist zum Greifen nah! Die Sonne bereitet uns warme und helle Tage und die Natur strotzt geradezu voller Lebensfreude!

Doch nicht jede/r von uns kann dies selbstverständlich genießen. Familien, die von uns begleitet werden, bangen mitunter um einen schwerkranken Angehörigen oder betrauern den Verlust eines geliebten Menschen.

In unseren Kinder- und Jugendtrauergruppen stellt sich das Thema Trauer in all seinen Facetten und Ausdrucksweisen dar. Die Kinder und Jugendlichen, die unsere Gruppenangebote besuchen, berichten in beeindruckender Weise von ihren Gedanken und Gefühlen zum Tod eines Eltern- oder Großelternteils oder auch eines geliebten Geschwisterkindes.

Wir beobachten immer wieder, dass Kinder anders trauern als Erwachsene.

Vor allem jüngere Kinder trauern eher phasenweise. In diesem Zusammenhang spricht man auch von „Trauerpfützen“, in die die Kinder kurzzeitig „springen“ und hier ihre Trauer über den Verlust einer ihnen nahestehenden Person spüren.

Kurze Zeit später kann es durchaus sein, dass die Kinder sich plötzlich ganz anderen Gedanken und Gefühlen zuwenden – und das ist völlig normal und auch gut so.

Miriam Trautmann
Leitung der Kinder- und Jugendtrauergruppen

Zudem möchten wir den Kindern vermitteln, dass sie im Rahmen des Trauerprozesses auch wieder Hoffnung und Zuversicht schöpfen dürfen.

Und so gehört für sie zu einem Frühling und Sommer ebenso das Springen in die „Trauerpfützen“ wie auch das unbeschwerte Toben und Herumtollen in der schönen, bunten Natur.

Liebe LeserInnen, lassen Sie es uns den Kindern gleichtun und das Leben mit all seinen Facetten wahrnehmen, Trauer ebenso zulassen wie auch die schönen Seiten genießen.

Miriam Trautmann

Leitung der Kinder- und Jugendtrauergruppen

In Lübeck und Bad Segeberg

Befähigungsseminar für ehrenamtliche Mitarbeitende

Wir brauchen Sie! Helfen Sie mit!

Unser laufendes Befähigungsseminar endet im Juli 2023 mit 9 motivierten ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und unserem einen motivierten ehrenamtlichen „Quotenmann“.

Es war ein Zusammenkommen endlich einmal wieder ohne strenge Auflagen und große Unsicherheiten. Lange  Zeit waren unsere Begegnungen durch die Pandemie erschwert. Nun blicken wir auf ein entspanntes, interessantes und abwechlungsreiches Seminarjahr, auch mit vielen spaßigen Momenten, zurück.

Danke an diese besonderen Menschen, die sich für die ehrenamtliche Arbeit bei der Muschel entschieden haben.

Da unser Bedarf an Familienbegleitungen weiterhin hoch bleibt,  werden wir im Herbst 2023, spätestens Januar 2024 mit dem Befähigungsseminar 12 beginnen.

Wir sind in Gedanken bei den Familien und verabschieden uns

Wir stellen vor: Marija Frantar-Karg, ehrenamtliche Mitarbeiterin

An dieser Stelle möchten wir Ihnen unsere ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorstellen – die „Perlen“ der Muschel. Sie schenken ihre Freizeit, sie teilen Leid und Freude mit Menschen, die ihnen fremd waren. Wer sind die Frauen und Männer, die diese Arbeit leisten?

Seit wann arbeiten Sie bei der Muschel?

2012 habe ich an dem Befähigungskurs teilgenommen.

Wie sind Sie zur Muschel gekommen?

Eine immer wieder gesehene Anzeige in unserem wöchentlichem „Käseblatt“ und die zu dem Zeitpunkt doch mangelnde Wertschätzung bei meiner damaligen Arbeitgeberin, haben mich schlussendlich dazu bewegt mich bei der Muschel vorzustellen.

Betreuen Sie zurzeit eine betroffene Familie? / Welche Aufgaben haben Sie im Moment?

Ich betreue seit nun fast 10 Jahren ein erkranktes Mädchen in einer Familie.

Geprägt ist diese Zeit durch den traurigen Verlust ihres Vaters, er war an Krebs erkrankt und dies wurde leider erst viel zu spät erkannt. Dennoch hatten und haben wir auch ganz viele schöne und wirklich lustige Zeiten und ich möchte keine Minute missen. Aus 2 Familien entstand eine innige Freundschaft.

Die Aufgaben sind ganz unterschiedlich von einfach nur da sein und zuhören, „Blödsinn“ machen, Ausflüge unternehmen, bis hin zu Hilfestellung der Hausaufgaben, Bewerbungen schreiben, Arztbesuche je nachdem wo der Bedarf und die Lust bei Ihr ist.

Wie können Sie das schaffen?

Die Frage kann ich gar nicht so richtig beantworten, ich mache es einfach, es macht mir Spaß zu helfen, egal wann und wo sofern es machbar ist!  … leben ist zeichnen ohne Radiergummi…

Was tun Sie, um sich zu entspannen?

Was ich „tue“?  Entspannung beginnt einfach zuhause bei meiner Familie, natürlich gibt es da auch mal „Probleme oder Schwierigkeiten“ aber ich habe seit der Begleitung einen anderen Blickwinkel darauf – die Dankbarkeit gesunde Kinder und Familienmitglieder zu haben, selber gesund zu sein überwiegt bei allem.

Zudem jogge ich regelmäßig bei uns im Moor, ich bin sehr gerne bei uns im Garten und „puzzel“ da rum oder ich treffe mich mit Freunden.

Elterncafé in Lübeck

Mein Name ist Susanne Freese und ich durfte im September letzten Jahres das erste Mal ehrenamtlich für die Eltern unserer Kindertrauergruppe, die alle zwei Wochen an einem Donnerstag zwischen 16 und 17:30 Uhr in Lübeck stattfindet, da sein. Es war anfangs sehr aufregend, denn alle anwesenden Elternteile kamen schon seit einigen Monaten und wussten schon eine ganze Menge voneinander.

Ich habe Kaffee frisch aufgebrüht, einen kräftigen schwarzen Tee gekocht und die am Morgen gebackenen Schnecken, die so herrlich nach Kardamom dufteten, auf einem Holzbrett gestapelt. Eine kleine Traubenhyazinthe, die zart ihre ersten Blüten in die Welt schickte, stand auf dem Tisch und das warme Licht der Kerzen erfüllte den Raum.

Die ersten Gäste kamen, schlossen hinter sich die Tür und ließen den Lärm der Kinder und der Welt draußen. Jeder setzte sich an seinen angestammten Platz, manchmal ganz still, manchmal mit ganz viel Redebedarf. Die Gespräche drehten sich anfangs um das Naheliegende – den Alltag.

Doch ich erlebe mit der Zeit auch eine unglaubliche Offenheit, mit der von Sorgen und Problemen berichtet wird. Und in mir entsteht eine tiefe Demut. Ich spüre die Last, die diese Familien zu tragen haben und sehe ihre sehr unterschiedlichen Wege, wie sie damit umgehen.

Ich hoffe sehr, dass ich durch mein „da sein“ den Eltern eine kurze unbeschwerte Zeit abseits des Alltags gestalten kann. Dass sie einfach mal reden können, aber nicht müssen. Dass sie ein bisschen verwöhnt werden. Und dass sie hier auf Gleichgesinnte und Verständnis stoßen.

Die anfängliche Aufregung hat sich gelegt und ich freue mich immer wieder auf „meine“ Eltern. Und ich freue mich sehr drauf, hier immer wieder neue Menschen begrüßen zu können.

Thore – eine Geschwisterbegleitung

Thore und Finja

Seit einem guten Jahr bin ich bei Thore und seiner Familie. Er, seine Eltern und seine dreijährige Schwester Finja wohnen mit zwei Katzen in einer Wohnung in Lübeck-Kücknitz.  Finja ist schwer mehrfachbehindert, kann sich nicht allein bewegen, wird teilweise künstlich beatmet und wird wegen ihrer Krampfanfälle mit einer von den Eltern speziell zubereiteten ketogenen Kost gefüttert. Sie braucht rund um die Uhr die Fürsorge und Pflege der Mama.


Thore ist ein fünf Jahre alter aufgeweckter Junge, der leichte Defizite beim Sprechen und in der Feinmotorik hat. Die Muschel hat von ihm durch „Frühe Hilfen Kücknitz“ erfahren. Man meinte, dass es Thore guttäte, wenn jemand speziell zu ihm käme. Seine Schwester Finja wird nicht nur liebevoll von den Eltern versorgt, sondern es kommen regelmäßig Therapeutinnen, Pflegedienst und jemand von der Frühförderung zu ihr.

Ich besuche Thore einmal die Woche. Wenn möglich nehme ich meine Hündin Lola mit. Thore ist ausgesprochen tierlieb, und die beiden verstehen sich glänzend. 

Anfangs sind wir auf einen der vielen Spielplätze, die es in der Wohnanlage gibt, gegangen und wurden begleitet von etlichen anderen Kindern, die Thore, bzw. Thore und mich als Gespann, interessant fanden.  

Dann stießen wir irgendwann bei einem Spaziergang durch die Nachbarschaft zufällig auf den Geschichtserlebnisraum “Roter Hahn”. Es ist ein frei zugängliches Gelände, auf dem Nachbauten mittelalterlicher Gebäude stehen und Tiere wie Gänse und Hühner frei herumlaufen. Es gibt auch Ziegen, Schafe und Pferde, und sehr beliebt sind die Gokarts, die überall in unterschiedlichen Größen herumstehen. Zudem ist ”Roter Hahn” ein Spielplatz, auf den ich mit gutem Gewissen Lola mitnehmen darf. Hunde sind erlaubt!  

Thore und Christiane am Lagerfeuer

Es gibt dort ungeheuer viel zu entdecken wie z.B. eine Wasserrinne, durch die man mittels einer Handpumpe Wasser bis in eine riesige Sandfläche pumpen kann, um dann genüsslich im Matsch aktiv zu werden. Thore wurde sofort von den anderen an der Wasserrinne spielenden Jungs in deren ”Baukolonne” aufgenommen.  

Obwohl Thore ein wirklich höfliches und nie forderndes Kind ist, merkte man ihm die Enttäuschung an, als im Herbst das Wasser abgestellt wurde. 

Dafür entdeckten wir dann Feuerplätze.  Anfangs haben wir aus Stöckchen und Zeitungspapier ein Lagerfeuer(-chen)  gemacht. Thore stellte fest, dass es das erste „richtige Feuer” sei, das er erleben würde. Etwas mitleidig, weil ich mich nicht besonders geschickt anstellte, half uns irgendwann ein netter Angestellter des Geschichtserlebnisraumes beim Organisieren von Holzscheiten, beim Stapeln und beim Anzünden des Lagerfeuers.   

Woche für Woche gingen wir dorthin, um entweder Stockbrot überm Feuer zu backen, Marshmallows auf Stöckern zu rösten, Nudelsuppe zu kochen oder Bratäpfel zu grillen.

Thore kann sich zwar nicht fürs Ansehen von Büchern oder fürs Vorlesen erwärmen, aber er liebt Theaterspiel! Einmal sind wir zum Kindertheater nach Lübeck gefahren und haben dort “Grüffelo” gesehen. Es wurde anschließend ein Kostüm genäht. Wir haben eine “Grüffelo”-Maske gebastelt und Wochen lang begeistert mit einigen von Thores vielen Plüschtieren Geschichten vom Grüffelo nachgespielt. Thore ist übrigens immer der Grüffelo, der den anderen zur Hilfe kommt und sie beschützt. 

Thore und Lola am Strand

Wie gut, dass es von Lübeck-Kücknitz aus nicht weit nach Travemünde ist! In einer knappen Viertelstunde sind wir am Strand. So haben wir irgendwann die Weite der Ostsee entdeckt: “Von hier aus kann man die ganze Welt sehen”, kann als Erstbesteiger auf Sandberge klettern, Steine ins Wasser werfen oder sich einbuddeln lassen. Wenn wir uns zwischendurch mal aufwärmen müssen, gehen wir einen Kakao trinken und ein Eis essen. Es ist trotz Wind oder Kälte für uns beide pure Freude! 

Thore ist ein großartiger Junge! Wir unternehmen Dinge, die seine durch die zeitaufwändige Fürsorge der Schwester belastetsten  Eltern nicht leisten können. Es wäre wirklich wunderbar, wenn ich durch meine Besuche bei ihm und unsere gemeinsamen Aktivitäten sein Leben bereichern würde.

 

Helfen können wir nur mit Ihrer Hilfe – Die Muschel sagt Danke!

Es gibt viele Ideen, sich zu engagieren. Hier möchten wir einige vorstellen.

Spendendose Muschel

Silberhochzeit, Goldene Hochzeit, runde Geburtstage, Firmenjubiläen, Trauerfeiern…

Immer wieder erhalten wir Unterstützung von Menschen, die in ihrem privaten Umfeld bei ganz unterschiedlichen Anlässen bei Ihren Gästen um Spenden bitten! An dieser Stelle möchten wir danke sagen, dass Sie mit Ihrem großartigen Engagement helfen, unsere Angebote für die Familien aufrecht zu erhalten und unsere Arbeit bekannt machen!

Spendenübergabe Kita am Böhmerwald

In der Kita am Böhmerwald in Norderstedt gibt es regelmäßige Fototermine. Im letzten Jahr hat die Inhaberin, Frau Susanne Boomgarden, auf einen professionellen Fotografen verzichtet. Die Fotos, die von einer Mitarbeiterin der Kita gemacht wurden, sind wunderschön geworden und dann den Eltern gegen eine Spende zur Verfügung gestellt worden.

In einer sehr berührenden und liebevoll gestalteten kleinen Feierstunde durften wir einen tollen Spendenbetrag und noch dazu viele selbstgemalte und -geschriebene Weihnachtswünsche der Kinder entgegen nehmen.

Danke an alle Kinder und Eltern und dem Team der Kita am Böhmerwald!

Spendenübergabe Mofaclub Schlabbe Kette

Der Mofa-Club Schlabbe Kette aus Schlamersdorf kann nicht nur Mofa fahren, sondern auch Feiern -und dabei Gutes tun! Bei dem 2-Takt-Ball im Februar gingen die Eintrittsgelder und die während des Festes gesammelten Spenden an unsere „Muschel“!

Wir möchten uns bei dem Organisationsteam des Clubs und bei allen, die mitgefeiert haben und dadurch gleichzeitig unsere Arbeit unterstützen, ganz herzlich bedanken!

Logo Bröer Stahl-Metallbau

„Spenden statt Champagner“ – das war das vorweihnachtliche Motto von Henry Bröer von BBS Bröer Stahl-Metallbau in Kaltenkirchen. Seine Kunden verzichteten gerne auf die Flasche Champagner zugunsten des guten Zweckes. Wir freuen uns sehr über diese schöne Idee und danken für die tolle Unterstützung!

Spendenübergabe Mobilfunk mit Herz

Am 18.12.2022 durften wir bei der Aktion „Mobilfunk mit Herz“ der Supernova GmbH &Co.KG unser Adventskalender-Türchen öffnen und uns über eine tolle Spende freuen. Die Basis Gruppe in Neumünster hatte als Geschäftspartner von Supernova die Muschel ausgewählt und diese tolle Überraschung möglich gemacht – vielen herzlichen Dank dafür!

Spendenübergabe Lübecker Karnevalsgesellschaften

Die Lübecker Karnevalsgesellschaften haben während der gesamten närrischen Zeit unzählige Marzipantaler verkauft und den Erlös für den guten Zweck gespendet. Am Samstag, 18.02. wurde im Rathaus nochmal zünftig gefeiert und ein symbolischer Scheck übergeben. Was für ein tolles Engagement der Lübecker Narren – wir sagen ein dreifach kräftiges Helau und Danke!

Spendenübergabe Aqualoop, Trappenkamp

Als DJ Pulsdriver kennt sich Slobodan Petrovic in der Musikszene aus. Der Geschäftsführer der Musikproduktions- und Verlagsgesellschaft mbH Aqualoop in Trappenkamp und seine Schwester Melanie Petrovic-Anders organisieren regelmäßig einen Charity Stream im Internet und rufen dabei über die Spendenplattform Betterplace zu Spenden auf. Musik öffnet Herzen – wir freuen uns über eine großartige Summe, die dabei zusammengekommen ist! Danke an alle Hörer und Organisatoren, die dazu beigetragen haben.

Neon-Party bei Schülke & Mayr für den guten Zweck
Neon-Party bei Schülke & Mayr für den guten Zweck

Thomas Petzold von der Firma Schülke & Mayr in Norderstedt ist der Meinung, dass bei der Arbeit auch der Spaß und ein gutes Miteinander wichtig sind. Deshalb lädt er seine Kollegen 1 x im Jahr zu einer Mottoparty ein – das diesjährige Motto lautete Neon und durch den Verkauf von Tombola-Losen gab es zusätzlich noch eine „leuchtende“ Spendensumme für die Muschel. Spaß haben und spenden – was für eine gute Kombination – vielen lieben Dank!

Über unsere Facebook-Seite können Sie ab jetzt eine ganz persönliche Spendenaktion erstellen, z. B. anlässlich eines Geburtstages, Hochzeitstages, Jubiläums, Betriebsfestes oder auch einfach nur so…

Logo facebook

Jeder noch so kleine Betrag hilft unseren Familien!

https://www.facebook.com/diemuschelev

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