Muschel-News | 27. Ausgabe, Juni 2024
Liebe Familien, liebe Förderer, liebe Mitarbeiter/-innen, liebe Leser/-innen!
Uns Menschen ist die einzigartige Gabe gegeben, uns schnell an Dinge zu gewöhnen.
An das Gute wie an das Schlechte. An die angenehmen Seiten des Lebens wie an die Widernisse. Dass es zu jeder Zeit Erdbeeren gibt oder keine Busverbindung zu meinem Arbeitsplatz besteht. Dass ich an jeden Ort der Welt fliegen kann oder wir uns kein größeres Auto leisten können. Dass jedes Jahr im Frühling Blumen blühen und die Bäume ausschlagen, hinterfragen wir wenig.
In zwei unserer Lebensbereiche zeigen kleine Handlungen besonders große Wirkungen. Beim Schutz der Natur und in der Liebe. Wenn wir nicht lieben, was unser Leben lebenswert macht, verlieren wir viel mehr als nur unsere Bequemlichkeit. Aus dieser Kraft heraus, bitte ich Sie immer wieder, den Fördergedanken für die „Muschel“ im Blick zu haben und das Gute nicht zu verlieren.
Mit herzlichen Gedanken
Ihr Uwe Arendt
Leiter der Muschel
Hinweis in eigener Sache: Die Muschel im Fernsehen – ein Beitrag im Schleswig-Holstein-Magazin des NDR:
Lange Wartelisten bei ambulanten Kinder- und Jugendhospizen
Reitfreuden für unsere Kinder
Viele Jahre schon besteht eine schöne Kooperation zwischen dem Reitstall Seehof und der Muschel.
Inmitten der Natur, zwischen riesigen Koppeln in Krems II am Wardersee gelegen, empfängt die Besitzerin Annette Bergmann montags die kleinen und großen Muschelkinder zum Reiten.
Unser ehrenamtlicher Fahrer Karl Zelck holt die aufgeregten Mädels mit dem Muschelbus von Zuhause ab und fährt sie dann glücklich und erschöpft und auch ein wenig schmutzig wieder zurück.
Je nach Alter der Kinder gibt es ein Minishetty mit Namen Daisy, aber auch deutlich größere Pferde, die geputzt, gestriegelt, geritten und natürlich sehr geliebt werden. Es gehören auch zwei Esel und ein Hund zur großen Tierfamilie dort im Reitstall.
Die Kinder können so auf professionelle Weise das Reiten, sowie den verantwortungsbewussten Umgang mit den Tieren mit viel Spaß erlernen. Sie können auch ihren manchmal sehr schweren Alltag dabei einige Stunden vergessen.
Alle Ponys und Pferde sind brav und gut ausgebildet. Frau Bergmann bietet auch Ponyerlebnistage und Reiterferien auf ihrem Hof an.
Wir sind in Gedanken bei den Familien und verabschieden uns
Wir stellen vor: Gabriela Imbusch, ehrenamtliche Mitarbeiterin
An dieser Stelle möchten wir Ihnen unsere ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorstellen – die „Perlen“ der Muschel. Sie schenken ihre Freizeit, sie teilen Leid und Freude mit Menschen, die ihnen fremd waren. Wer sind die Frauen und Männer, die diese Arbeit leisten?
Seit wann arbeiten Sie bei der Muschel?
Mein Name ist Gabriela Imbusch, ich bin 69 Jahre alt und seit zwei Jahren bei der Muschel.
Wie sind Sie zur Muschel gekommen?
Als mein Mann seine Apotheken im Januar 2020 an unseren Sohn übergeben hatte und wir plötzlich vor dem Problem der Verantwortungs- und Arbeitslosigkeit standen, galt es, ein neues Betätigungsfeld zu finden. Wir hatten 40 Jahre „Kinderaufzucht“ von sechs eigenen und fünf Pflegekindern hinter uns und fielen, mehr oder weniger in ein Loch.
Die Muschel suchte zum richtigen Zeitpunkt per Anzeige in der Zeitung ehrenamtliche Menschen zur Unterstützung!
Betreuen Sie zurzeit eine betroffene Familie? / Welche Aufgaben haben Sie im Moment?
Am Ende des Befähigungsseminars wusste ich, dass ich ein erkranktes Kind begleiten wollte. Im Mai letzten Jahres lernte ich dann Oskar kennen – und es war Liebe auf den ersten Blick. Anfangs waren wir alle ziemlich unsicher. Die Eltern, die immer wieder wissen wollten, warum ich mir „sowas antue“; ich, weil ich nicht sicher war, was Oskar „mitbekommt“. Oskar ist seit einer Hirnhautentzündung im ersten Lebensjahr schwerst behindert. Er kann weder sitzen, krabbeln noch laufen. Er kann schlucken, aber nicht kauen und wird hauptsächlich über eine PEG-Sonde ernährt. Seine epileptischen Anfälle werden medikamentös behandelt.
Ich bin da, ohne ihn zu fordern, nur zum Spaß – zum Kuscheln, Kraulen und Schmusen. Wenn ich ihm vorlese oder erzähle hört er andächtig zu.
Inzwischen ist mir Oskar, der jetzt fünf Jahre alt ist, sehr ans Herz gewachsen und sowas wie mein 9. Enkelkind geworden, mein „Donnerstag-Oskar“.
Wie können Sie das schaffen?
Ich bin gesund und fit und habe zum Ausgleich acht, bald neun gesunde Enkelkinder, die mir immer wieder klarmachen, wie glücklich jeder über ein gesundes Kind sein sollte. Aus Dankbarkeit darüber, fällt es mir leicht so etwas zurückzugeben.
Was tun Sie, um sich zu entspannen?
Zum Ausgleich verbringe ich sehr viel Zeit in meinem Garten und mit meinen Enkeln. Ich fahre momentan jeden Morgen mit dem Fahrrad zum Frühschwimmen, lese, stricke und sticke.
Unsere aktuelle Buchperle: Kathrin Schärer – Der Tod auf dem Apfelbaum
Ein Buch kann Trost bieten, Unterstützung mit Worten. Doch bei der immensen Auswahl fällt es schwer, das richtige zu finden. Wir werden deshalb in jeder Muschel-News eine Buchperle vorstellen, die wir für lesenswert halten. Viel Spaß beim Stöbern!
Der alte Fuchs lebt zusammen mit seiner Füchsin in einem Bau nahe eines Apfelbaumes. Da die beiden nicht mehr allzu schnell unterwegs sind, fürchtet sich kein Tier mehr vor ihnen. Und der Apfelbaum wird leergeräubert, kaum dass etwas für das Fuchspaar übrig bleibt.
Doch weil sie so schlau sind, geht ihnen eines Tages ein Zauberwiesel in die Falle. Es erfüllt den Wunsch des Fuchses, dass jeder, der auf den Apfelbaum fliegt oder klettert, daran festkleben bleibt. Bis auf die Bienen! Und tatsächlich bleiben fortan alle dort kleben, bis der Fuchs sie befreit.
Eines Tages erscheint der Tod unter dem Apfelbaum. Der Fuchs lockt ihn auf den Baum, damit er ihm seinen letzten Wunsch nach einem leckeren Apfel erfüllt. Und natürlich bleibt auch der Tod dort kleben.
Als die Füchsin schließlich stirbt, wird das Leben für den Fuchs schwerer und schwerer. Bis er eines Tages den Tod vom Baum holt, weil ihm nichts mehr Freude macht. Die Beiden umarmen sich und dem alten Fuchs wird ganz leicht dabei.
Diese herzanrührende Geschichte ist eine wunderbare Gelegenheit, um über den Tod zu sprechen. Und darüber, dass man ihm zwar eine ganze Weile entkommen kann, aber doch irgendwann jeder ihn kennenlernt.
Kathrin Schärer „Der Tod auf dem Apfelbaum“ Bilderbuch für Kinder ab 4 Jahren und Erwachsene, gebundene Ausgabe, 36 Seiten, Atlantis Verlag
Die Arbeit der „Muschel“ aus meiner Sicht als Mutter
Ich habe mich an den Kinderhospizdienst „Die Muschel“ gewandt mit dem Hintergrund der schweren, unheilbaren Erkrankung meines Sohnes.
Nachdem sämtliche Therapeuten im Rahmen der Diagnose kontaktiert wurden, angefangen von der Frühförderung, Logopädie und Krankengymnastik und die Schulzeit sowie der Eintritt ins berufliche Leben für Lucian organisiert war, habe ich mich parallel an den Kinderhospizdienst „Die Muschel“ gewandt.
Am Anfang wurden mir die ehrenamtliche Mitarbeiterin Frau Pamela Grützmann und die Kunsttherapeutin Frau Silke Streckmann vorgestellt, um zu gucken, ob die beiden Mitarbeiterinnen zu unserer Familie passen. Dies war der Fall und beide unterstützen Lucian seit Jahren, indem sie ihm einmal wöchentlich nach Absprache ihre Zeit schenken, Gespräche mit ihm führen und sich austauschen, Gesellschaftsspiele spielen sowie kreative Angebote machen. Weihnachten und an seinem Geburtstag wird von Seiten der „Muschel“ an Lucian gedacht.
Frau Streckmann bietet kunsttherapeutische Unterstützung an. Lucian erhält dadurch Selbstvertrauen und Ausgeglichenheit. Die Bilder bringen Freude in seinen Alltag.
Frau Drefke und die Mitarbeiterinnen haben jederzeit ein offenes Ohr für die Bedürfnisse meines erkrankten Sohnes, nehmen diese sensibel wahr, und versuchen Lösungsmöglichkeiten zu finden und ihm anzubieten. Man fühlt sich durch die Unterstützung der „Muschel“ aufgehoben in der Not des Fortschreitens der Erkrankung.
Auch wenn Ärzte und Therapeuten uns im Rahmen der Erkrankung begleiten, bleibt für Familien mit chronisch schwer erkrankten Kindern häufig die Isolation, die mit der Arbeit der „Muschel“ ein Stück weit aufgehoben werden kann.
Die „Muschel“ sorgt u. a. auch für den Kontakt zu anderen unterstützenden Organisationen wie z. B. „wünschdirwas e.V.“ in Köln, die den schwer erkrankten Kindern und Jugendlichen einen Herzenswunsch erfüllen. Somit war es Lucian möglich, ein besonderes Theaterstück in Hamburg besuchen zu dürfen.
Die Situation innerhalb unserer Familie ist durch die schwere Krankheit belastend und körperlich sehr anstrengend für Lucian und für uns als pflegende Eltern. Eine Entlastung haben wir nicht, daher ist es schön, dass die „Muschel“ das Angebot von ehrenamtlichen MitarbeiterInnen hat, die auch ein Stück weit ihr Leben mit uns teilen.
Selbst wenn es nur eine Stunde in der Woche ist, die man als Mutter kurz mal durchschnaufen oder in Ruhe zum Einkaufen bzw. einen Spaziergang an der frischen Luft machen kann, ist das ein lohnender Gewinn durch die Entlastungsarbeit der ehrenamtlichen MitarbeiterInnen des Kinderhospizdienstes, die sich mit viel Einfühlungsvermögen und Zuverlässigkeit dem erkrankten Jugendlichen widmen.
Helfen können wir nur mit Ihrer Hilfe – Die Muschel sagt Danke!
Es gibt viele Ideen, sich zu engagieren. Hier möchten wir einige vorstellen.
Silberhochzeit, Goldene Hochzeit, runde Geburtstage, Firmenjubiläen, Trauerfeiern…
Immer wieder erhalten wir Unterstützung von Menschen, die in ihrem privaten Umfeld bei ganz unterschiedlichen Anlässen bei Ihren Gästen um Spenden bitten! An dieser Stelle möchten wir danke sagen, dass Sie mit Ihrem großartigen Engagement helfen, unsere Angebote für die Familien aufrecht zu erhalten und unsere Arbeit bekannt machen!
Amtsgerichte unterstützen die Muschel
Wir erhalten regelmäßig Zuwendungen durch die Gerichte, wenn jemand zu einer Geldstrafe verurteilt wird, die der/die Beschuldigte dann an eine gemeinnützige Einrichtung zu zahlen hat.
Dies ist für uns eine große Hilfe und wir möchten uns auf diesem Weg bei allen zuständigen RichterInnen bedanken, die bei Ihrem Urteil an uns denken.
Unter dem Motto „Von Menschen. Für Menschen“ unterstützt die BBBank-Stiftung regelmäßig Vereine und Institutionen in ganz Deutschland.
Im letzten Jahr durften wir uns über eine großzügige Zuwendung freuen, die es uns ermöglichte, unseren Familien zu Weihnachten ein paar Überraschungen und auch im neuen Jahr schöne Momente zu schenken.
Herzlichen Dank an alle Mitglieder und Kunden der BBBank!
An einem Wochenende im November 2023 gab es auf dem Hobbymarkt in Elmenhorst viele kunsthandwerkliche Raritäten, selbstgekochte und -gebackene Leckereien, eine Tombola – und das alles für den guten Zweck!
Dankeschön an Jenny und Caro und alle Organisatoren und Besucher für dieses tolle Engagement!
Der Travenbrücker Dorfrock hat bei einem Kaffeenachmittag Spenden gesammelt und wir durften von Frau Konni Schröder nicht nur eine tolle Spendensumme, sondern auch noch eine leckere Torte in Empfang nehmen. Wir sagen vielen lieben Dank!
Im Rahmen der Bauernproteste waren auch die Landwirte aus Nahe dabei; sie fuhren mit großen und kleinen Treckern im Konvoi, und luden im Anschluss zu einem Mahnfeuer ein, wo sie mit vielen Dorfbewohnern ins Gespräch kamen. Die Landwirte haben aber nicht nur an ihre eigenen Belange gedacht – bei der Ausgabe der Speisen und Getränke wurde um Spenden für die Muschel gebeten. Diese überbrachten uns einige Vertreter der Naher Landwirte und ihre jungen zukünftigen Nachfolger mit Hilfe eines großen Traktors.
Wir bedanken uns sehr für diese tolle Idee!
Schon seit vielen Jahren unterstützt die Firma Opto Devices in Stocksee die Muschel.
Das Unternehmen, welches mit Licht handelt, hatte 2023 ein gutes Geschäftsjahr und möchte mit dieser Spende ein paar Lichtblicke in unsere Familien weitergeben.
Danke für diese treue und großzügige Unterstützung!
Das Bad Segeberger Traditionsunternehmen Gummi Hamann feierte im Oktober 2023 zur Eröffnung ihres neuen Standortes einen Tag der offenen Tür. Eine Attraktion war eine Tombola, bei der es tolle Preise zu gewinnen gab. Der Erlös daraus wurde für den guten Zweck gespendet.
Dafür ein großes Dankeschön!
Zwei Firmen – eine Spende
Die Firmen abakus 24 Service und Herold Unternehmensberatung in Stockelsdorf haben zu Weihnachten auf Geschenke und Karten für ihre Kunden verzichtet und stattdessen eine großartige Summe für die Muschel gespendet.
Danke an beide Unternehmen, die uns damit eine große Unterstützung zukommen lassen!
Am 25. und 26.05. feierte die Interessengemeinschaft der Siedlung Dornbreite in Lübeck ein großer Stadtteil- und Kinderfest.
Für die Besucher wurde neben vielen anderen Angeboten eine Fotobox aufgestellt und jeder konnte gegen eine Spende schöne, lustige oder auch kuriose Bilder von sich machen! Obwohl das Wetter nicht so ganz mitspielte, kamen viele Besucher und wir durften uns über eine gefüllte Spendendose freuen. Danke an das ganze Organisationsteam rund um den Vorsitzenden Herrn Anderl und dem Ehepaar Korinth und natürlich an alle Besucher des Festes!