Muschel-News | 26. Ausgabe, Dezember 2023

Muschel-News | 26. Ausgabe, Dezember 2023

Liebe Familien, liebe Förderer, liebe Mitarbeiter/-innen, liebe Leser/-innen!

In diesen schweren Zeiten muss ich Sinn und Trost in der Begegnung mit Menschen und im Helfen finden. Wir müssen aufpassen, dass wir in dieser Spirale der Resignation uns nicht weiter nach unten drehen. Und deshalb weiß die Wissenschaft längst, dass Lachen die körperliche und seelische Gesundheit fördert. Gerade in unserer sehr anstrengenden Arbeit in der „Muschel“ müssen wir mit unserem Lachen die Herzen unserer Anvertrauten öffnen.

Ich merke in meinen Begegnungen mit vielen Menschen, dass Lachen vor allem eins kann: Lachen steckt an, Lachen macht glücklich, Lachen macht anziehend, Lachen vertreibt die Einsamkeit. Und Lachen kann eine Form von Liebe sein. Weil Lachen unser Herz und unsere Seele öffnet und unsere Sinne auf Empfang stellt.

Ich merke es besonders, da ich nach vielen Jahren in meinem Lebensverbund Witwer geworden bin, deshalb will ich meinem Glück nicht im Wege stehen, also raus aus trüben Gedanken.

Ich möchte Sie mitnehmen, Lebensfreude ist ein Geschenk an unsere Mitmenschen. In diesem Sinne, Lachen öffnet die Herzen.

Ich grüße Sie zum Weihnachtsfest und wünsche Ihnen viel Gutes!

Ihr Uwe Arendt

Leiter der Muschel

Buchperlen – ein neues Angebot der Muschel

Die Perlen von Muscheln sind eine echte Kostbarkeit, die seit vielen Jahren die Menschheit erfreuen. Auch bei uns gibt es Perlen. Da wären zum einen unsere ehrenamtlichen MitarbeiterInnen. Sie schenken vor allem Zeit und haben ein offenes Ohr für die Sorgen und Ängste aller Familienmitglieder. Dadurch können sie Entlastung und Freiraum schaffen.

Und seit ein paar Monaten haben wir wunderbare, neue Perlen – unsere „Buchperlen“. Auch sie können Freiraum bieten, gedanklichen Freiraum. Und sie entführen in fremde Welten, geben Denkanstöße und lassen manchmal für eine kurze Zeit Sorgen und Nöte vergessen.

Doch der Markt ist riesig und es ist schwer, aus der Fülle der Neuerscheinungen das richtige Buch herauszusuchen. Damit möchten wir Sie nicht alleine lassen, wir fischen die „Perlen“ heraus!

Diese Perlen finden sie auf unserer Website unter den Angeboten https://die-muschel-ev.de/buchperlen/. Und auch hier, in unserem Newsletter, werden wir ihnen regelmäßig von uns empfohlene Bücher vorstellen. Ab dem nächsten Jahr finden Sie hier unter der Rubrik „Buchperlen“ immer ein neues, lesenswertes Buch. Bleiben sie neugierig!

Bücher gab es in diesem Jahr von uns auch beim „Festival der Endlichkeit“, das das Palliativnetz Travebogen zusammen mit seinen Partnern jedes Jahr im Oktober feiert. Schon im letzten Jahr haben wir einen Büchertisch in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung Hugendubel in Lübeck angeboten. Dort wurden von uns kuratierte Kinderbücher einem breiten Publikum präsentiert. In diesem Jahr haben wir zusätzlich wundervolle Bücher zum Thema „Über den Tod reden, auch mit Kindern“ und anschließendem Austausch mit Interessierten angeboten. Ein Format, das viel Anklang fand und uns sehr viel Spaß gemacht hat.

Wir sind in Gedanken bei den Familien und verabschieden uns

Wir stellen vor: Tine Möller, ehrenamtliche Mitarbeiterin

An dieser Stelle möchten wir Ihnen unsere ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorstellen – die „Perlen“ der Muschel. Sie schenken ihre Freizeit, sie teilen Leid und Freude mit Menschen, die ihnen fremd waren. Wer sind die Frauen und Männer, die diese Arbeit leisten?

Seit wann arbeiten Sie bei der Muschel?

Ich bin seit 2017 Teil der Online-Trauerbegleitung.

Wie sind Sie zur Muschel gekommen?

Den ersten indirekten Kontakt zur Muschel hatte ich ungefähr 2010. Damals besuchte eine gute Freundin von mir eine Kindertrauergruppe bei der Muschel und berichtete oftmals davon. So richtig angefangen habe ich in der Muschel 2017. Peter Petersen kam an meine Schule und stellte ein neues Projekt der Muschel vor. Die Online-Trauerbegleitung. Nach kurzem Überlegen habe ich mich dazu entschieden, dieses Projekt mitzugestalten und aufzubauen.

Tine Möller, ehrenamtliche Mitarbeiterin

Betreuen Sie zurzeit eine betroffene Familie? / Welche Aufgaben haben Sie im Moment?

Ich betreue keine Familien. Der Fokus der Online-Trauerbegleitung liegt darauf, übers Internet mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen über deren Trauer zu schreiben. Es funktioniert so, dass die Personen sich bei uns auf der Seite einen Account erstellen; danach können sie uns alles schreiben, was sie bedrückt oder beschäftigt. Wenn sie möchten, kann dies alles völlig anonym sein. Innerhalb von 48 Stunden gibt es eine Antwort von uns. Danach wird ein fester Tag in der Woche vereinbart, an welchem die Personen sicher eine Antwort erhalten. Eine Klientin hat es mal so beschrieben, dass wir wie ein Tagebuch sind, welches ihr antwortet.

Wie können Sie das schaffen?

Die „Arbeit“ bei der Muschel ist eine schöne Abwechslung von meinem Alltag. Außerdem ist besonders die Onlinegruppe ein richtig gutes und tolles Team. Wir tauschen uns regelmäßig aus und besprechen viele interessante Dinge. Das Schreiben mit den Jugendlichen ist sehr erfüllend. Es ist schön zu wissen, dass man Menschen mit seinen Worten wenigstens ein bisschen unterstützen kann.

Die Muschel auf Instagram

Ich heiße Jasmin Maaß, bin 29 Jahre alt und habe Ende Juli diesen Jahres das Befähigungsseminar abgeschlossen. Mein Plan war zunächst, in eine Familie zu gehen, um diese zu unterstützen. Während des Befähigungsseminares habe ich mich aber dann doch umentschieden und beschlossen in die Öffentlichkeitsarbeit zu gehen. Mir ist es eine Herzensangelegenheit die Muschel, unsere Arbeit sowie unsere Familien mehr in die Mitte der Gesellschaft zu bringen.

Ich möchte dieses gerne in Form eines Instagram Accounts erreichen.

Als erstes habe ich alle Ideen und Möglichkeiten, die mir dazu durch den Kopf geschlichen sind, aufgeschrieben und diese dann geordnet. Es kam ein bunter vielfältiger Strauß an Themen heraus.

Wir werden über viele verschiedene Themen rund um die Muschel berichten. Aktuelles, wer wir eigentlich sind, wo wir zu finden sind, wie die Begleitung unserer Familien aussieht, auf welche Weise man uns unterstützen kann und vieles mehr. Der Account soll aber auch weit darüber hinaus gehen, deshalb werden wir auch über allgemeine Themen, wie Tod und Trauer und Krankheitsbilder informieren. Wir bieten jedem die Möglichkeit, der es möchte, über diese Plattform seine Geschichte erzählen zu können. So soll sie bunt, lebendig und aktiv werden.

Instagram-Logo mit Muschel

Der Instagram Account soll in erster Linie dazu dienen, Berührungsängste abzubauen, zu informieren und aufzuklären.

Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe und hoffe, so ein großes Tabuthema etwas mehr aufbrechen zu können und es weiter weg vom Rande der Gesellschaft und mehr in die Mitte zu bekommen. Wir stehen in den Startlöchern und werden bald online sein, wir freuen uns auf zahlreiche Unterstützer des Projekts in Form von FollowerInnen, die unsere Beiträge fleißig teilen und in die Welt verbreiten.

„Wie wunderbar ist es, dass niemand einen Moment warten muss, bevor er anfängt, die Welt zu verbessern.“ – Anne Frank

Wir begleiten Familie R.

Seit Januar 2023 begleitet „Die Muschel“  Familie R. mit ihrem mittlerweile 10 jährigem Sohn Karl.

Die erste Zeit des Kennenlernens war  geprägt von einem sehr schlechten Gesundheitszustand von Frau R. durch die onkologische Erkrankung, die seit 2019 besteht und nun erneut ausgebrochen ist. Es wurden die Therapien eingestellt.

Alle sind in die Versorgung und Begleitung involviert, der Ehemann, die Mutter und Schwester von Frau R., ebenso ein Palliatives Team.

Neben der beginnenden ehrenamtlichen Begleitung durch die Muschel, kümmert sich die Schwester um viele schöne gemeinsame Momente, dazu gehört auch eine Fahrt mit dem ASB Wünschewagen an die Ostsee, der Ort, den Frau R. so sehr liebt. Viele Freunde begleiten dieses besondere Ereignis.

Die nächsten Monate zeigen dann, dass sich Frau R. langsam wieder ins Leben zurückkämpft und stabiler wird, so dass erneut mit entsprechenden Therapien fortgefahren werden kann.

Im April konnte die Familie sogar unseren Familiennachmittag besuchen, an dem wir zwei Polizisten mit all ihrem Equipment als Highlight zu Besuch hatten.

Auf Anfrage der Muschel erfüllt die Stiftung „Sonne, Mond und Sterne e. V.“ Frau R. einen Herzenswunsch, sie möchte sehr gerne mit ihrer Familie noch einen Urlaub in Dänemark verbringen. In Begleitung ihrer Mutter, ihres Mannes, des Sohnes und den beiden Hunden verbringen sie alle gemeinsam eine sehr schöne sonnige Zeit. Das Haus steht so dicht an der Ostsee, dass sie von ihrem Liegestuhl  auf der Terrasse aus ihren Mann und Sohn am Strand beobachten kann.

Die Hoffnung ist zurückgekehrt. Was für eine schöne Entwicklung.

Eine unserer „Muschelperlen“ wie wir die ehrenamtliche MitarbeiterInnen nennen, Frau Daniele Lücht berichtet aus ihrer ersten  Begleitung, in der Familie R….

Meine ersten Erfahrungen als Ehrenamtliche für die Muschel

Mein erstes Kennenlernen der Familie, im Beisein der hauptamtlichen Mitarbeiterin Alexandra Preuße, verlief sehr berührend. Die ganze Familie, Ehemann, Mutter, Schwester und natürlich Karl, waren um das Krankenbett der Mutter versammelt. Bei Kaffee und Kuchen haben wir versucht, uns ein wenig kennenzulernen. Ich hatte mir schon viele Gedanken für die Begleitung von Karl gemacht.

Da es Februar war – und der Jahreszeit entsprechend eher nicht für Außenaktivitäten geeignet – habe ich für unser erstes „Date“ das Kino ausgewählt. Es wäre fast schief gegangen – Freitagnachmittag ein Riesenstau auf der A7,  aber wir haben es geschafft. Und ich hatte das Gefühl, dass Karl einen schönen Nachmittag hatte.

Wir haben uns dann regelmäßig, auch durch Ferien bedingt, unregelmäßig getroffen. Und ich hatte verstanden, dass es wichtig ist, dass der kleine Karl aus der Familie rauskommt und wir (die Muschel) ihm Highlights ohne Gespräche über Krankheit usw. bieten können. Eine Auszeit von der belasteten Situation schaffen!

In der Zwischenzeit hatte ich auch das Gespräch mit der Mutter alleine gesucht, inwieweit der Sohn über ihren Zustand Bescheid weiß. Sie war zu jener Zeit austherapiert. Meine größte Angst war immer, dass sich der Zustand der Mutter verschlechtern würde. Aber dies ist zumindest zum heutigen Stand nicht der Fall.

Mit Karl, der inzwischen 10 Jahre alt geworden ist, habe ich neben dem Kino den Spielplatz besucht, wir waren Eis essen, im Tierpark und haben seine neue Schule besucht, das  Bogenschießen kennen gelernt, waren bei KFC ungesund essen und Geschenke kaufen… einfach ein paar Stunden vergessen lassen.

Familie R.

Was wirklich schön ist, dass Karl das Bogenschießen so gut gefallen hat, dass er nun 2x wöchentlich dorthin geht und auch schon sein erstes Turnier hatte.

Inzwischen ist Karl stolzer Gymnasiast und seiner Mama geht es – trotz gegenteiliger Prognosen – glücklicherweise besser.

Selbstverständlich stehe ich jederzeit zur Verfügung, wenn ich gebraucht werde. Aber dieses Kind hat das Glück, dass es in eine große Familie,  die zusammenhält, eingebettet ist.

Ich wünsche nur das Beste – für die Mama, dass es ihr weiterhin besser geht – für den Sohn, dass er mit Bravour und Freude seine neue Schule besucht und es noch ganz viele schöne gemeinsame Momente gibt!


 

Helfen können wir nur mit Ihrer Hilfe – Die Muschel sagt Danke!

Es gibt viele Ideen, sich zu engagieren. Hier möchten wir einige vorstellen.

Silberhochzeit, Goldene Hochzeit, runde Geburtstage, Firmenjubiläen, Trauerfeiern…

Immer wieder erhalten wir Unterstützung von Menschen, die in ihrem privaten Umfeld bei ganz unterschiedlichen Anlässen bei Ihren Gästen um Spenden bitten! An dieser Stelle möchten wir danke sagen, dass Sie mit Ihrem großartigen Engagement helfen, unsere Angebote für die Familien aufrecht zu erhalten und unsere Arbeit bekannt machen!

Amtsgerichte unterstützen die Muschel

Wir erhalten regelmäßig Zuwendungen durch die Gerichte, wenn jemand zu einer Geldstrafe verurteilt wird, die der/die Beschuldigte dann an eine gemeinnützige Einrichtung zu zahlen hat.

Dies ist für uns eine große Hilfe und wir möchten uns auf diesem Weg bei allen zuständigen RichterInnen bedanken, die bei Ihrem Urteil an uns denken.

Spendenübergabe Show der Kampfkünste

Show der Kampfkünste in Bad Segeberg

Unter dem Motto „Gemeinsam stark“ stellte Jörg Schein, gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Bianca Schmolke ein großartiges Benefizevent auf die Beine. Aus ganz Deutschland kamen viele Kampfsportler zusammen, die in der Kreissporthalle in Bad Segeberg ihre Künste zeigten. Wir freuen uns über eine tolle Spendensumme für das Herzensprojekt!

Das Ehepaar Schmidt feiert Goldene Hochzeit

Bei der Feier anlässlich ihrer Goldenen Hochzeit haben Brunhilde und Hans Schmidt zu Spenden statt Geschenke aufgerufen. Den Betrag haben sie dann noch großzügig aufgerundet.

Stellvertretend möchten wir uns hier bei allen Jubilaren und Geburtstagskindern bedanken, die an ihrem Festtag an andere Menschen denken und so Gutes tun.

Biker-Besuch in der Muschel

Der Verein „BFFK – Biker fahren für Kinder“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, schwerkranke Kinder und deren Familien zu unterstützen. Bei Veranstaltungen und Messen sammeln sie für diesen Zweck Spenden, um das Geld dann 1:1 weiterzugeben, an gemeinnützige Institutionen, aber auch ganz individuell für ihre „Patenkinder“.

Bei ihrem Besuch haben die Biker mit Herz auch einen Spendenscheck mitgebracht – wir sagen ganz herzlich Danke!

Kita Nesthäkchen feiert Jubiläum

Seit 5 Jahren besteht die kleine, aber feine Kinderbetreuungseinrichtung von Petra Albeck in Bönebüttel. Bei ihrem Jubiläumsfest wurde nicht nur gefeiert, sondern auch fleißig Spenden gesammelt.

Danke an alle Beteiligten, an die Initiatorin Frau Albeck,  an alle helfenden Eltern und Kinder und an alle Gäste, die so fleißig gespendet haben!

Individuelle Hilfen durch Stiftungen

Wir sind sehr dankbar, dass wir uns bei besonderen Wünschen und akuten Notlagen in den von uns begleiteten Familien an Stiftungen wenden können, wo wir oft schnelle und unbürokratische Hilfen erhalten.

Hier zwei Beispiele, wie die praktische Unterstützung aussehen kann:

Die Erich-Machac-Stiftung fördert Kinder, die ein oder beide Elternteile verloren haben. Durch eine finanzielle Zuwendung der Stiftung, konnten wir in diesem Jahr unseren Kindern aus den Trauergruppen einen Besuch im Hansapark ermöglichen. Außerdem durften sich zwei Kinder, deren Papa verstorben ist, über neue Fahrräder freuen!

Durch eine Zuwendung der Rohsie-Stiftung können wir nun die musiktherapeutische Begleitung eines lebensverkürzend erkrankten Kindes für einige Monate sicherstellen. Besonders körperlich und geistig schwer beeinträchtigte Kinder und Jugendliche können  durch die Musik, durch Klänge, Vibrationen, durch das Singen gut erreicht werden.

Ahmadiyya Charity Walk

Die Wohltätigkeitsläufe finden in bereits mehr als 70 Städten bundesweit statt. Im Oktober hat die Ahmadiyya-Gemeinde in Bad Segeberg ihren ersten Charity Walk unter dem Motto „Begegnen – Laufen – Helfen“ organisiert. Nach dem Kinder- und dem Hauptlauf und der Siegerehrung gab es pakistanisches Essen für alle Teilnehmer und Gelegenheit, ins Gespräch zu kommen. Der gesamte Erlös kam drei karitativen Einrichtungen zugute.

Wir bedanken uns ganz herzlich für das große Engagement!

Über unsere Facebook-Seite können Sie ab jetzt eine ganz persönliche Spendenaktion erstellen, z. B. anlässlich eines Geburtstages, Hochzeitstages, Jubiläums, Betriebsfestes oder auch einfach nur so…

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Jeder noch so kleine Betrag hilft unseren Familien!

https://www.facebook.com/diemuschelev